Bekanntermaßen gibt es viele Themen wo die Meinungen erheblich auseinander gehen können und eins davon ist: Klee im Garten los werden? Für die einen ist Klee etwas das unbedingt entfernt gehört und für die anderen ist Klee ein schöner Bestandteil der Wiese am Haus. Bienen und Käfer fühlen sich wohl, zumindest so lange bis jemand aus der Familie auf das Flugobjekt tritt. Knack…aua…
Ach nee, das ist nur Klee… Sauerklee und Weißklee effektiv bekämpfen
Wir vom Green Team finden ein feines Grün, sowie auch die urwüchsige Wiese schön und meinen, dass es hier weder ein richtig oder falsch gibt. Ob Rasen oder Wiese, jeder wählt das Grün was er mag. Was ist aber, wenn man einen gepflegten Rasen bevorzugt, aber die Grünfläche zu einer ungeliebten Kleewiese mutiert? Macht das Leben dann noch einen Sinn, oder gibt es Hilfe?
Was macht Klee eigentlich im Rasen? Eigentlich nichts, außer das er auf Dauer den Rasen verdrängen kann. Die Ursache für die feindliche „Kleeübernahme“ ist meist ein leicht schwächelnder Rasen der durch den Klee bedrängt, sich in seinem Wachstum mehr oder weniger reduziert vermehrt. Das bedeutet im Klartext, dass der Rasen zu wenig Wasser bekommt, falsch oder zu wenig gedüngt wird u.s.w. Irgendwas ist immer. Es kann der Standort sein, der von der Sonne nur eingeschränkt erreicht wird oder vielleicht ist es der zu stark verdichtete Boden. Die Palette der Gründe für Klee ist endlos lang und eine anspruchslose Kleesiedlung ist manchmal schneller vor Ort, als es einem lieb ist.
Daher gilt es den verwöhnten Gräsern unter die dünnen Grasarme zu greifen und deren Wachstum zu fördern. Um so besser Du Vorsorge betreibst, um so kleiner werden Deine „Kleeprobleme“ sein.
Klee im Garten los werden. Hier die wichtigsten Punkte in Deinem Anti-Kleeprogramm:
- Regelmäßig wässern
- 1 x jährlich vertikutieren
- 1 x jährlich aerifizieren
- 3 x jährlich düngen
- Nicht tiefer als 4 cm mähen
Gerade der letzte der obigen Punkte ist besonders zu berücksichtigen. Um so kürzer Du Deinen Rasen schneidest, desto mehr Licht gelangt an die flach kriechenden Triebe des Klees. Umso mehr Licht den Klee erreicht, um so schneller wuchert er durch Deinen Garten. Unabhängig davon sehen kurz geschnittene Grasflächen in den ersten 1-2 Tagen noch gut aus, entwickeln dann aber oft braune oder gelbe Flecken. Du hast Dir dein eigenes Rasen Armageddon geschaffen.
Klee greift oft auf Möglichkeiten zurück, die dem geliebten Rasen versperrt bleiben. So kann Klee gefördert von Bakterien auf Stickstoff aus der Luft zurück greifen, während der Rasen auf Dünger aus dem Boden angewiesen ist. Möchtest Du die Kleeattacken gut überstehen, so rüste Deinen Rasen mit regelmäßigen Düngerationen aus. (3 x pro Jahr)
Klee gelangt durch Wind und Tiere in Deinen Garten und manchmal war er schon immer da. Alt eingesessene Kleeansiedlungen komplett auszumerzen ist ein schwieriges Vorhaben. Berücksichtige, dass Hornsauerklee (Oxalis corniculata) unproblematischer ist, denn er bildet keine kriechenden Rhizome. Solltest Du es jedoch mit Waldsauerklee (Oxalis acetosella) zu tun haben, dann berücksichtige das es eine mehrjährige Kleeart ist und er es mit Hilfe seiner Wurzeln über die Runden schafft. Alle Kleearten mögen einen nährstoffreichen und sauren Boden, dem Du mit Gartenkalk entgegentreten kannst, da Gartenkalk einen ggf. zu niedrigen pH-Wert im Boden erhöhen kann. Somit werden die natürlichen Säuren im Boden etwas neutralisiert und Mikroorganismen werden mobilisiert. Den ph-Wert kannst Du mit einem simplen Messgerät ermitteln, damit Du weist was zu tun ist.
Was geht noch?
Es gibt Gartenfreunde, die beginnen den Klee mit einem Unkrautstecher auszustechen und neigen zur körperlichen Kapitulation wenn sie feststellen, dass die Kleeflächen größer als Braunschweig-Nord sind. Ausstechen geht, macht aber bei großen Flächen keinen wirklichen Sinn. Und was ist mit Vertikutieren? Ja, das geht grundsätzlich…., doch wenn Du es mit Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella) und Sauerklee (Oxalis stricta) zu tun hast, dann solltest Du den Vertikutierer tunlichst im Werkzeugschuppen lassen. Diese beiden Kleearten haben die Eigenschaft sich durch das Vertikutieren erst recht in Deinem Garten zu verteilen, weil Du die Rhizome verteilst. Musst Du nun kapitulieren? Nein. Es gibt eine Lösung, aber die wird Dir ggf. nur bedingt gefallen. Steche die betroffenen Stellen großzügig mit einem Spaten aus und kaufe bei uns Natumera Gartenerde. Dann auffüllen und nach säen. Du hast in kürzester Zeit eine prima Rasenfläche und wir sind auch glücklich.
Klee im Garten los werden und hier die Hardcore Kleebekämpfungs Tipps
Wenn bei Dir unsere schöne „ich steche aus und mache neu Idee“ nicht greift, dann hat das Green Team noch einen Hardcore Tipp auf Lager. Nimm eine dicke, lichtundurchlässige Plane und decke die betroffene Fläche damit ab. Warte nun ca. 7-8 Wochen und schau dann mal unter Deine Plane. Du wirst ggf. folgendes sehen: Der Klee ist abgestorben, da er mit Lichtmangel nicht wirklich klar kommt. Das war die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass Dein Rasen ebenfalls sehr mitgenommen aussehen wird. Rasen ist robuster und widerstandsfähiger als Klee und sollte das Dunkelszenario hoffentlich überlebt haben. Du hast jetzt eine gelbe, halbtote Fläche die sich innerhalb von ca. 2-3 Wochen wieder erholt haben wird. Was nun besser ist, entscheidest Du. Hätte man sich das nicht durch simples abmähen sparen können? Nein, da Klee so niedrig wächst und somit unter dem Mähradar fliegt, ist ihm auf diese Art und Weise nicht beizukommen.
Fazit
Wir haben in den letzten Jahren viel versucht und an einigen Stellen den Klee bekämpft. Alles ohne Chemie. Den besten Erfolg hatten wir in der Regel mit großzügigen ausstechen und neu anlegen, wenn die Grünfläche nur noch aus Klee bestand. Wir pflegen unseren Rasen und kultivieren unseren Wiesen. Wenn sich hier und da neuer Klee eingeschlichen hat, dann ärgern wir uns nicht und suchen zunächst nach den Vierblättrigen. Was gibt es sonst noch für „Probleme“ im Rasen?
Viele Grüße
Der Garten Rancher
PS:
Wissenschaftlich ist die Häufigkeit von vierblättrigen Klee nicht belegt, aber eine Wahrscheinlichkeit von 1 : 10.000 wird häufig genannt.