Herzlich Willkommen beim Garten Rancher. Alle Jahre wieder folgt nach dem Sommer die kalte Jahreszeit und der Frost klopft eisig an die Gartentür. Du hörst Dich selbst sagen: Schütze Deine Gartenpflanzen vor Frost. Aber was tun? Nachfolgend bekommst Du viele Tipps, wie Du Pflanzen in Deinem Garten vor Frostschäden schützen kannst.
Von Frühling bis Herbst sind viele von uns emsig im eigenen Garten unterwegs und kümmern uns um Bäume, Sträucher, Beete und Pflanzen. Damit diese teilweise mühsame Arbeit nicht umsonst war, sollten man überlegen welche anfälligen Pflanzen auch im Winter unsere Aufmerksamkeit benötigen:
1. Pflanzen aus warmen Gefilden wie Palmen etc.
2. Obstbäume
3. Rosenstauden
4. Jungpflanzen und junge Gehölze
5. Bepflanzte Kübel, Töpfe, Kästen, Jardinieren auf Terrasse, Balkon und im Garten
Außerdem kann man die Winterhärtezone Deiner Region als Orientierungshilfe zu Rate ziehen. Vergleicht man diese mit dem Winterhärtegrad der jeder Pflanze zugeordnet ist, kann man besser abschätzen um welche Pflanze man sich eisige Sorgen machen muss, oder nicht.
Winterhärtezonen in Deutschland
Hier die für Deutschland geltende Übersicht:
- 9a: −6,6 °C bis −3,9 °C
- 9b: −3,8 °C bis −1,2 °C
- 10a: −1,1 °C bis +1,6 °C
- 10b: +1,7 °C bis +4,4 °C
- 11a: +4,5 °C bis +7,2 °C
- 11b: +7,2 °C bis +10,0 °C
- 12a: +10,0 °C bis +12,8 °C
- 12b: +12,8 °C bis +15,6 °C
Im Warmen gekauft und in der Kälte erfroren
Das liest sich erstmal ziemlich martialisch und ist es im Endeffekt auch. Mit zu den größten Risiken gehört es, wenn Du Dir im Frühjahr oder im Herbst Jungpflanzen kaufst, diese im Garten einsetzt und später enttäuscht bist, dass es diese nicht geschafft haben. Das Begräbnis am Komposthügel muss nicht sein, wenn Du folgendes berücksichtigst:
Obwohl manche Pflanzen als Winterhart ausgewiesen sind, schaffen sie es dennoch nicht. Woran liegt das? Deine gekaufte Pflanze hat noch kein ausreichendes Wurzelwerk gebildet und vertrocknet letztendlich. Kalte Luft entzieht dem Boden Feuchtigkeit und die Pflanze hat sich noch nicht ausreichend akklimatisiert.
Schütze diese Pflanzen sicherheitshalber und der Kauf war wohlmöglich nicht umsonst. Wie? Das findest Du im Folgenden!
Oftmals ist schwer vorstellbar, dass Pflanzen auch im Winter vertrocknen können, deswegen sollte man auch bei aufgetauten Böden regelmäßig gießen, ohne das sich Staunässe bildet.
Was mache ich bei Dauerfrost und Schütze Deine Gartenpflanzen vor Frost
Bei langanhaltendem Frost sollten immergrüne Pflanzen, Rosen und temperaturverwöhnte Gehölze vor Kälte geschützt werden. Wir empfehlen Dir hierfür das Abdecken mit luftdurchlässigen Materialien, wie zum Beispiel Vlies oder Jute. Wie oben beschrieben sollten Pflanzen ab einer Winterhärtezone 6 abgedeckt werden. Bei aller Fürsorge sollten Balkon-, Kübel- und Topfpflanzen auch nicht zu warm überwintern, denn auch das kann schaden. Irgendwas ist ja immer…
Das Austrocknen der Pflanze durch Frost kann durch Rindenmulch oder Laub verhindert werden. Besonders betroffen sind meist Pflanzen die eher flach wurzeln, wie der beliebte Rhododendron dessen Wurzeln nicht wirklich tief in den Boden reichen.
Schütze Deine Gartenpflanzen vor Frost. Und was mache ich mit meinen Rosen?
Das magische Wort ist „Anhäufeln“: Anhäufeln bedeutet, dass man die Fläche um die Rose herum mit Humuserde, lockeren Kompost oder ein Mix aus Mutterboden und Kompost bedeckt. Bedecke die Zweigbasis ca.15 bis 20 cm hoch und lege auf die Triebe Tannenreisig, das vor weiteren Witterungseinflüssen schützt.
Das Wetter schlägt oftmals Kapriolen und wir glauben, dass bei zweistelligen Temperaturen im April die Frostgefahr bereits gebannt ist. Ehe wir uns versehen schlägt Väterchen Frost wieder zu und das von allen Schutzmaßnahmen befreite Grün, bekommt die volle Frostpackung ab. Deswegen Geduld und bis Mitte Mai warten. Die Zeit der Nachfröste sollte nun vorüber sein.
Wir empfehlen die Pflanzen bis zu den Eisheiligen über Nacht mit Vlies abzudecken und wer mag kann einige bereits tagsüber hinausstellen. Bei uns auf der MQ Ranch haben wir z.B. große Kübel mit Yucca Palmen, die wir zunächst auf die Terrasse in den Schatten schieben. Die Kübel stehen direkt an der überdachten Häuserwand im Schatten. Dort bekommen die Pflanzen keinen Sonnenbrand und sind vor kaltem Wind etc. geschützt.
Welches Material kann ich als „Isolierung“ und Schutz für meine Pflanzen benutzen?
Vlies
Frostschutzvlies gibt es für die Anwendung im Garten und ist wasser- und luftdurchlässig. Unter dem Vlies bildet sich durch direkte Verdunstung der Feuchtigkeit im Boden eine Eisschicht, wodurch der Verlust von Bodenwärme verhindert wird. Ferner kann das Vlies auch um die Pflanze oder den Kübel gewickelt werden, um so eine isolierende Wirkung zu erzielen. Kokosmatten und Hanf erzielen die gleiche Wirkung.
Zelte für Pflanzen
Diese speziellen Zeltes bestehen aus Folie, in denen man seine Pflanzen überwintern lassen kann. Sie sind lichtdurchlässig und können auch für die Anzucht von Pflanzen verwendet werden.
Nadelreisig
Das Reisig von Tannen oder Fichten kann ebenso als Frostschutz verwendet werden. Es wird um die Veredelungsstellen von Rosen gelegt und man biegt es dabei am besten kugelförmig und verzweigt es miteinander. Weitere Anwendungsmöglichkeiten für Reisig sind Stauden, Kübel, Beete.
Jute
Dieser Naturstoff ist ähnlich wie das zuvor beschriebene Vlies und kann ähnlich angewendet werden. Wer Jutesäcke zur Hand hat, kann diese einfach über Pflanzen und Pflanzkübel stülpen, bzw. diese darin verpacken. Jute ist jedoch eher schwach lichtdurchlässig und eignen sich daher nicht für Immergrüne Pflanzen.
Schütze Deine Gartenpflanzen vor Frost, aber Achtung!
Nicht empfehlen können wir Luftpolsterfolie, da diese keine Feuchtigkeit durch lässt, sowie der Luftaustausch eingeschränkt ist. Eine Ausnahme ist das Umwickeln von Töpfen, die damit gegen das Durchfrieren geschützt sind. Gebe deinen Pflanzen im Herbst organischen Dünger, dann kommen sie besser über den Winter.
Viele Grüße
Der Garten Rancher