Wann ist Baumschnitt erlaubt?

Wie vermeide ich Schäden? Warum ist ein Baumschnitt im Herbst wichtig? Zeiten?

Herbstzeit – ist nicht nur Kürbis-Zeit, sondern auch die Zeit mit der häufigen Frage: Wann ist Baumschnitt erlaubt? Nur im Herbst? Doch wie geht das, ohne dass der Baum wie ein gerupftes Huhn aussieht? Ein Cut bei 30 cm über dem Boden ist auch keine Lösung. Spaß bei Seite und los geht’s mit unserem Thema:

Wann ist Baumschnitt erlaubt?

Bäume und Äste kann man im Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 28. Februar schneiden. Wichtig ist, dass zwischen dem 1. März und dem 30. September Vogelschutzzeit zu beachten ist, daher ist in dieser Zeit ist kein wesentlicher Baumschnitt erlaubt. Form- und Pflegeschnitte kannst du durchführen, sowie auch Maßnahmen zur Verkehrssicherung.

  1. Ziele des Schnitts: Erst einmal musst du wissen, warum du schneidest. Willst du alte Äste entfernen, die Form erhalten oder den Baum verjüngen? Entscheidung getroffen? Perfekt! Und was ist mit Ostbäumen? Achte darauf, dass dein Obstbaum nicht unkontrolliert in die Höhe wächst. Die Äste werden dünn und können unter der Last der Früchte brechen. Verstehe folgende Regel: Ein Drittel des Triebes kann abgeschnitten werden, bei Obstbäumen sind es sogar 50%. Bei uns auf der MQ Ranch haben wir viele Apfelbäume, die wir regelmäßig kürzen, weil die Äste sonst unter der Last der Früchte brechen.
  2. Werkzeug-Check: Eine scharfe Säge ist ein Muss! Mit stumpfen Klingen könntest du den Baum verletzen. Und das wäre so, als würdest du mit einem stumpfen Skalpell dem Nachbarn den Blinddarm raus nehmen. Keine gute Idee!
  3. Vorsicht vor dem „Löwen-Schnitt“: Schneide nicht mehr als 20% des Baumes. Er soll ja nicht frieren im Winter!
  4. Kranke Äste? Die erkennst du meist daran, dass sie vertrocknet sind oder sich Flechten breit machen. Diese gehören definitiv abgeschnitten. Bist du dir nicht sicher, dann biege vorsichtig den Ast und spüre ob noch „Saft“ in der Leitung ist. Tote Äste knacken meist gleich weg.
  5. Der richtige Schnitt: Achte darauf, dass du Äste immer direkt über einem Knoten oder einer Verzweigung schneidest. Sonst könnte Wasser eindringen und Fäulnis verursachen.

6. Finger weg von der Baumspitze: Es sei denn, du willst einen krummen Weihnachtsbaum. Die Spitze bestimmt die Wuchsrichtung des Baumes.

7. Nach dem Schnitt: Große Schnittstellen mit Baumwachs versiegeln? Hier gehen die Meinungen sehr auseinander und wir verfassen dazu demnächst einen weiteren Beitrag.

8. Vorsicht beim Fällen von Ästen: Sicherheit geht vor! Eine Schutzbrille und Handschuhe sind unerlässlich. Und kein Jonglieren auf der Leiter. Achte darauf, dass die Leiter nicht im Boden einsinken kann, damit du nicht wie ein Bruchpilot stumpf im Rasen einrastest.

9. Die „3D“-Regel: Entferne immer zuerst die „3D“-Äste: Dead, Diseased, Damaged (tot, krank, beschädigt).

10. Stärke deine Bäume: Gib auch den kleineren Bäumen, wie z.B. deiner Koniferenhecke im Herbst etwas Power für den Winter. Du wirst dich über eine dichte Hecke freuen.

Fazit: Wann ist Baumschnitt erlaubt?

Rücke einen Schritt zurück, bewundere deine Arbeit und gönne dir einen heißen Kakao. Gerade mit etwas Abstand erkennt man, ob das Werk geglückt ist. Jeder Schnitt beeinflusst das Wachstum und die Gesundheit deines Baumes. Sei also achtsam, überlegt und respektvoll. Und wenn du dir unsicher bist – hole dir Rat von einem Experten. Der Baum wird’s dir danken! Weitere Tipps für deinen Garten im Herbst findest du hier.

Viele Grüße

Der Garten Rancher