Düngen im Februar – Genial oder Gartenwahnsinn?
Howdy, Gartenfreund! Der Winter liegt noch wie eine dicke Wolldecke über deinem Garten und du fragst dich ob Düngen im Februar Sinn macht? Die große Frage ist: Solltest du im Februar schon düngen oder wäre das so sinnvoll wie Flip-Flops im Schneesturm?
Düngen im Februar – Frühstart oder Fehlstart?
Zuerst die knallharte Wahrheit: Der Februar ist für viele Pflanzen noch eine Ruhephase. Das bedeutet, dass sie in ihrem natürlichen Winterschlaf sind und von einer ordentlichen Portion Dünger ungefähr so viel haben wie du von einem Kaffee um Mitternacht – nicht viel, außer du willst durchdrehen.
Trotzdem gibt es Ausnahmen! Manche Pflanzen sind echte Frühaufsteher und wollen im Februar schon ein bisschen Futter. Dazu gehören winterblühende Gehölze, immergrüne Pflanzen und Frühblüher. Wenn du also Schneeglöckchen, Krokusse oder früh blühende Sträucher hast, kannst du ihnen mit einem leichten organischen Dünger einen kleinen Energieschub geben.
Welche Pflanzen kann man im Februar düngen?
Nicht alles im Garten ist im Tiefschlaf. Hier ein paar Kandidaten, die schon jetzt Lust auf ein bisschen Düngung haben könnten:
- Immergrüne Pflanzen wie Buchsbaum, Kirschlorbeer oder Eiben können eine milde Düngung vertragen, wenn der Boden frostfrei ist.
- Frühblüher wie Schneeglöckchen oder Winterlinge freuen sich über ein wenig Kompost oder Lieblingsmist.
- Obstbäume und Beerensträucher wie Apfelbäume oder Himbeeren können jetzt mit einer leichten Portion Kalium und Phosphor versorgt werden – das stärkt die Blütenbildung, sagt der Hersteller von rein chemischen Anwendungen. Wir bleiben bei rein organischen Düngersorten, da hier die Möglichkeit von Überdüngung nicht gegeben ist.
Aber Achtung: Wenn der Boden gefroren ist, macht das keinen Sinn! Warum? Weil der Dünger dann einfach weggewaschen wird, sobald der Frost taut. Das bringt weder dir noch deinen Pflanzen was – außer vielleicht, dass dein Nachbar auf einmal wundersam fruchtbare Beete hat.
Welcher Dünger ist im Februar geeignet?
Jetzt kommt die Kür: Welchen Dünger solltest du im Februar verwenden?
- Kompost – Der Klassiker! Wenn der Boden frostfrei ist, kannst du eine dünne Schicht verteilen. Das gibt Nährstoffe langsam ab und verbessert die Bodenstruktur. Weniger ist oft mehr!
- Hornspäne oder Hornmehl – Perfekt für eine sanfte Stickstoffgabe. Mehl wirkt schneller als Späne, also je nachdem, wie dringend deine Pflanzen „Hunger“ haben. Kann man machen, wenn man den Geruch von toten Tieren im Garten mag.
- Kaliumreicher Dünger – Besonders für Obstbäume und Sträucher gut, um sie auf die kommende Saison vorzubereiten. (Achtung, auch hier gehen die Meinungen auseinander) Wir bleiben bei der organischen Variante.
- Pflanzenjauche – Falls du im Herbst noch Brennnesseljauche angesetzt hast, kannst du jetzt ganz leicht dosiert damit düngen. Aber Vorsicht: Wer’s übertreibt, wird schnell zum Schrecken der Nachbarschaft – der Duft ist nämlich intensiv!
Finger weg von…
Es gibt aber auch Dünger, die im Februar absolut nichts zu suchen haben:
- Stickstoffreiche Kunstdünger – Die kurbeln das Wachstum an, aber wenn der nächste Frost kommt, sind die frischen Triebe hinüber.
- Flüssigdünger – Der versickert im kalten Boden einfach, bevor die Wurzeln ihn aufnehmen können.
- Mist oder frischer Kompost in Massen – Das ist im Februar noch zu viel des Guten und kann mehr schaden als helfen.
Fazit: Düngen mit Köpfchen statt blindem Aktionismus!
Düngen im Februar kann Sinn machen – aber nur, wenn du weißt, welche Pflanzen es brauchen. Wenn dein Garten aber noch im Winterschlaf ist, dann lass ihn in Ruhe schnarchen. Mach es dir mit einer Tasse Tee gemütlich, plane dein Gartenjahr oder male die a’s und e’s im Telefonbuch von Recklinghausen aus. Freue dich auf den richtigen Düngezeitpunkt – der kommt schon noch früh genug! Und falls du deinen Rasen düngen möchtest, dann lese das hier.
Viele Grüße vom
Garten Rancher